Der Palast der Weisheit

Florenz 1685. Das goldene Zeitalter der Renaissance ist längst vorbei; die Medici-Dynastie versinkt in Korruption, Grausamkeit und Zerfall. Beherrscht von der Inquisition und von seiner tyrannischen Mutter, macht sich der Großherzog Cosimo III. an eine gnadenlose Verfolgung des Wissens, der Künste, der Wissenschanen und der angeblichen Unmoral eines aufgeklärten Zeitalters. Während die Salti, die Mitglieder der gefürchteten Staatspolizei, ihrem Tagwerk der Einschüchterung und Folter nachgehen, spielt eine kleine Gruppe von Verschwörern ein gefährliches Spiel, um die Erkenntnisse der Vergangenheit für die Nachwelt zu bewahren – einschließlich der Werke des großen Galileo Galilei. Einer von ihnen ist der junge Fredo Credi, genannt Boti, ›das Fäßchen‹. Seine intellektuelle Frühreife führt ihn nach Florenz in die Dienste des größten Bibliothekars seiner Zeit, Antonio Magliabechi, in dessen buckligem und scheußlich verwachsenem Körper ein mutiges Herz und ein großer Geist wohnen. Um seinen Meister vor einem qualvollen Tod zu retten, wagt Fredo sich in die Kerker der Inquisition und bis an den Hof des Sonnenkönigs.